Sparen lernen wir Schweizer von Kleinauf – „Etwas auf der hohen Kante haben“ oder „etwas beiseite legen“ sind die Empfehlungen für schlechtere Tage, die sich in Gesichtern wie Unfall, Jobverlust, Krankheit oder sich anbahnenden Anschaffungen sowie Krediten oder Schulden widerspiegeln können. Doch was einst noch lohnenswert auf der Bank verzinst wurde, liegt heute ungenutzt auf dem Spar- oder Lohnkonto. Warum sich Anlegen lohnt und wie das für Herrn & Frau Schweizer leicht zu bewerkstelligen ist, liest du in folgendem Guide für Anfänger.
Einleitung

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Warum ETFs?
ETFs sind eine der einfachsten, zeitsparendsten und sichersten Wege dein Geld passiv anzulegen. Du investierst dein Geld in breitgefächerte Bündel von Aktien und erhälst jährlich eine Wertsteigerung von üblicherweise 3-8% auf deine Anlage. Durch den Zinseszinseffekt steigt deine ursprüngliche Anlage über die Jahre noch stärker an. Der Aufwand beschränkt sich darauf, monatlich einen von dir bestimmten Betrag in deinen ETF zu investieren. Der Aufwand hält sich also stark in Grenzen und du sparst dir erst noch Gebühren, die bei aktiv verwalteten Fonds anfallen.
Vorteile für Schweizer Anleger
In der Schweiz ETF kaufen ist leicht, aber unser schönes Land ist eine Hochpreisinsel. Dennoch ist es im Vergleich zu anderen Ländern politisch stabil, hat eine gute Wirtschaft und ein Bankensystem, das weltweit geschätzt wird.
Die Digitalisierung erleichtert und vereinfacht den Zugang zu solchen Investitionsoptionen und eignet sich ausserdem als private Vorsorge für’s Alter. Selbst mit kleinen Beträgen lohnt sich der Einstieg, statt dein Geld auf dem Bankkonto unverzinst zu belassen. Folgende Vorteile kommen für Schweizer Anleger hinzu:
- Steuerfreie Kapitalgewinne:
Den Gewinn den du durch die Wertsteigerung deiner Anlage erzielst, ist steuerfrei. - Doppelbesteuerungsabkommen:
Erleichtern die Rückforderung von Quellensteuern bei ausländischen Dividenden. - Stabile Umgebung:
Schweizer Anleger profitieren von einem klar geregelten Steuer- und Finanzrecht sowie stabiler Regulierung. - Heimvorteil:
Bei Schweizer ETFs in CHF, da Gebühren für Währungsumrechnung entfällt.
Insgesamt: Durch fehlende Kapitalbesteuerung & Rückforderung von Verrechnungssteuer profitieren Herr & Frau Schweizer langfristig sehr stark vom Zinseszinseffekt, je länger die Anlage dauert, desto mehr.
Für wen dieser Guide gedacht ist
Dieser Guide soll den Einstieg zum Anlegen erleichtern und eignet sich für Jerdermann & -frau gleichermassen. Insbesondere eignet er sich für alljene, die sich schon lange überlegen, etwas mit Ihrem Geld anzufangen aber bisher nicht den Mut oder das nötige Wissen hatten, dem Ruf zu folgen. Einer der wichtigsten Faktoren, den du für dich nutzen und arbeiten lassen kannst, ist nämlich die Zeit – weshalb du auch noch heute damit beginnen solltest 🕒
Grundlagen

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Was ist ein ETF?
Wie eingangs erwähnt, ist ein ETF ein definierter ‚Pool‘ von Aktien. Du kaufst also nicht die Aktie direkt, sondern ein Aktien-Paket welches meist 500 oder mehrere Tausend Aktien festgelegter Unternehmen vereint. Während du beim Kauf von Einzelaktien für jede Aktie beim An- & Verkauf Gebühren zahlen würdest & den Wertverlauf einzeln überwachen musst, begrenzt sich dies beim ETF i.d.R. auf eine kleine Gebühr beim Ankauf sowie den TER.
Vorteil: Dein Geld ist bereits sehr divers investiert und sollte ein Unternehmen nicht optimal performen, wird das durch die anderen aufgefangen. Sollte die Mehrheit der Unternehmen schlecht performen, nennt sich das Wirtschaftskrise, dazu aber später mehr.
Unterschied zu klassischen Fonds
Ein klassischer Fonds wird von einem Fondsmanager aktiv verwaltet: Er entscheidet, welche Aktien oder Obligationen gekauft oder verkauft werden. Dafür zahlst du in der Schweiz meist relativ hohe Gebühren (oft 1–2 % pro Jahr).
Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist günstiger, weil er nicht von einem Manager aktiv gesteuert wird, sondern einfach einen bestimmten Index nachbildet. Die Kosten liegen meist unter 0.3 %.
Passiv vs. aktiv gemanagt
Aktiv gemanagt (Fonds, Aktienhandel): Ein Manager oder Du selbst als Trader versuchst, den Markt durch zeitlich gezieltes An- & Verkaufen „zu schlagen“ – also bessere Rendite als der Durchschnitt mittels Index zu erzielen. Oft klappt das nicht langfristig, die Gebühren jedoch sind hoch.
Passiv gemanagt (ETF): Hier wird nur der Markt mittels Index nachgebildet.
Beispiel: Ein ETF auf den SMI (Swiss Market Index) investiert automatisch in die 20 grössten Schweizer Firmen. Keine teuren Manager, wenig Zeitaufwand & weniger Kosten – und du bekommst die „durchschnittliche“ Marktrendite.
Indexprinzip erklärt
Ein Index ist eine Art „Best-of-Liste“ von Aktien. Am Beispiel Schweiz erklärt: Der SMI zeigt die Entwicklung der 20 grössten börsenkotierten Firmen (Nestlé, Novartis, UBS, …). Ein ETF bildet also die Aktien aus diesem Index nach – fast wie ein Spiegelbild.
Vorteil: Du musst nicht selbst entscheiden, ob du Nestlé oder Novartis kaufen sollst – mit einem ETF bekommst du automatisch alle Aktien im richtigen Verhältnis.
Schweizer Besonderheiten beim ETF-Sparen

Kapitalgewinne & Verrechnungssteuer
Kapitalgewinne – also die Wertsteigerung deiner ETFs – sind in der Schweiz für Privatpersonen grundsätzlich steuerfrei. Wenn dein ETF im Wert steigt, musst du für die Differenz keine Steuern zahlen.
Dividenden hingegen – also Gewinne durch von den Aktien-Unternehmen ausbezahlte Renditen – sind aber steuerpflichtig und müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Dies sind Ausschüttungen von den Unternehmen an die Aktieninhaber, die automatisch und meist halbjährlich ausbezahlt oder in den ETF reinvestiert werden.
Dabei wird zwischen 2 vom ETF abhängigen Arten der Ausschüttung unterschieden. Bei thesaurierenden ETFs wird die ‚Dividende‘ direkt in den ETF reinvestiert, es findet keine direkte Auszahlung statt, du profitierst jedoch unmittelbar vom Zinseszinseffekt. Bei ausschüttenden ETFs wird die Dividende an den Anleger direkt ausgeschüttet. Mit Ausnahme von bestimmten Schweizer ETFs sind beide Formen steuerpflichtig.
Verrechnungssteuer (35%) wird von den ausgeschütteten Dividenden direkt abgezogen. Diese bekommst du über die Steuererklärung zurück, wenn du alles korrekt deklarierst. Da die Vermögenssteuer viel tiefer (<1%) liegt, lohnt sich die Deklaration eigentlich fast immer. Bei ausländischen ETFs hingegen greift oft ein Doppelbesteuerungsabkommen, dort kannst du i.d.R. einen Teil zurückholen, dazu später mehr.
Währungsrisiken (CHF vs. USD/EUR)
Viele ETFs werden anstelle von CHF in amerikanischen Dollarn (USD) oder Euro (EUR) gehandelt, auch wenn sie weltweit investieren.
Kaufst du einen ETF in USD, schwankt dein Gewinn nicht nur mit dem Aktienmarkt, sondern auch mit dem Wechselkurs zwischen CHF und USD.
Beispiel: Steigt der Dollar, profitierst du zusätzlich. Fällt er, kann dein ETF-Gewinn (vorübergehend) kleiner ausfallen. Für Einsteiger ist das normal und kein Grund, nur Schweizer ETFs zu kaufen – aber man sollte wissen, dass Währungsschwankungen den Wert beeinflussen können.
In Schweizer Franken abgesicherte ETFs
Um dem entgegenzuwirken, kannst du auch ausländische ETFs kaufen, die in CHF abgesichert sind. Dafür wird eine kleine Gebühr erhoben, der Wert jedoch von der Fremdwährung abgekoppelt. Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn du mal grössere Beträge aus deinem Portfolio auszahlen musst (Hauskauf, Unternehmensgründung, Investitionen) und der US-Dollar gerade nicht sehr hoch im Kurs steht. Bei Notlagen wird das noch prekärer, da du mit dem Wechselkurs für jeden USD weniger Franken ausbezahlt bekommst.
Beispiel:
- EQQQ (Invesco NASDAQ-100) wird in US-Dollar gehandelt, TER=0.30%.
- EQCH (Invesco NASDAQ-100) wird in CHF gehandelt, TER=0.35%.
Beides sind ETFs die denselben Aktienindex der 100 grössten (nicht-finanziellen) Unternehmen an der New Yorker Börse abbilden. Die hier 4-stellige Zeichenkette zu Beginn stellt den „Ticker“ – eine individuelle Kennungsnummer zur Identifikation des ETFs – dar, wie man sie auch von Einzelaktien kennt. Sie kann sich aber zwischen den Börsen unterscheiden.
Die richtige Broker-Wahl

Schweizer Onlinebroker vs. internationale Anbieter
Schweizer Broker: Sind reguliert, der Kundendienst in Deutsch, die Steuerdokumente passen direkt ins Schweizer System. Meist höhere Gebühren und es fällt in der Regel die eidg. Stempelabgabe an. Sehr bequem, „schweiz-kompatibel“.
Internationale Broker: Sind etwas günstiger beim Handel und haben meist eine etwas grössere ETF-Auswahl. Dafür sind die Steuerformulare nicht 1:1 auf die Schweiz zugeschnitten und es braucht mehr Eigenarbeit. Support/Interface meist nur in Englisch.
💡 Tipp: Für den Einstieg macht es Sinn, bei einem lokalen Broker anzufangen und bei Bedarf und mit Erfahrung ein zusätzliches Konto bei einem ausländischen Broker zu eröffnen. Mehr dazu gleich im nächsten Abschnitt.
Gebührenvergleich
Neben dem eigentlichen Preis für den ETF sind folgende Gebühren zu beachten & vergleichbar:
1. Gebühren des Brokers:
- Handelsgebühr pro Kauf/Verkauf
Gebühren die der Broker auf Transaktionen erhebt, bsp. CHF 1 Gebühr auf CHF 500 gekauft (0.2%). - Fremdwährungsumrechnung (FX-Gebühr)
Kosten die beim Währungswechsel anfallen, besonders wichtig bei USD/EUR-ETFs, da du sehr wahrscheinlich CHF wechseln musst. - Depot-/Kontoführungsgebühren
Gebühren, die dein Broker individuell für die Bereitstellung deines Kontos festlegt. Es steht dem Broker frei, ob er Kosten erhebt und in welcher Höhe. - Stempelabgabe
Wird vom Staat erhoben & beträgt bei Schweizer Brokern 0.075% auf jede Transaktion (Ankauf/Verkauf). Entfällt bei ausländischen Brokern oft.
2. Gebühren der Börse:
- Börsenplatzgebühren
Gebühren für die Nutzung & Bereitstellung des Börsenplatzes, wird direkt auf Transaktion erhoben, meist 0.01-0.05% oder Fixbetrag, abhängig der Börse.
3. Gebühren des ETF-Anbieters selbst:
- TER-Gebühren
Produktkosten des ETF-Anbieters, unabhängig vom Broker meist zwischen 0.1% und 0.55%.
Keine Gebühren aber zusätzliche Steuern auf Dividenden:
- Verrechnungssteuer
35% auf indländische Dividenden mit Ausschüttung (rückforderbar via Steuererklärung). - Quellensteuer
10-30% auf ausländische Dividenden mit Ausschüttung (nur teilweise rückforderbar).
Kontoeröffnung Schritt für Schritt
1. Passenden Broker auswählen
Willst du in der Schweiz ETF kaufen, benötigst du einen Broker der dir den Zugang zur Börse – dem Marktplatz des Aktienhandels – ermöglicht. Ganz nach deinen persönlichen Kriterien (oder einfach mal alle anschauen):
Schweizer Broker
Yuh App (von Postfinance in Zusammenarbeit mit Swissquote)
Internationale Broker
Degiro
Interactive Brokers
2. Account eröffnen & Identifizieren
- Online-Formular ausfüllen
- Video-/Photo-Identifikation durchführen
- ID-Ausweis bereithalten
3. Dein Lohn- oder Sparkonto verknüpfen
- Erstbetrag einzahlen (Teilweise Voraussetzung für Freischaltung).
- Regelmässige Überweisung einrichten (Dauerauftrag an dein Broker-Konto).
4. Börsenplätze freischalten
- Erste Limit-Order für gewählte ETF’s platzieren.
5. Unterlagen sichern
- Anfangs Jahr aus dem Vorjahr: Dividenden-/Transaktionsbelege und Jahresreport für die Schweizer Steuer.
ETF-Auswahl für Anfänger

Welt-ETFs vs. Länder-ETFs vs Sektor-ETFs
- Welt-ETFs („All-World“)
- Dieser Typ ETF investiert breit gestreut in tausende Firmen weltweit.
- Vorteil: Sehr diversifiziert, wenig Aufwand, „ein ETF reicht“.
- Nachteil: Wenig bis keine, Rendite durchschnittlich.
- Beispiel: Vanguard FTSE All-World, iShares MSCI ACWI.
- Dieser Typ ETF investiert breit gestreut in tausende Firmen weltweit.
- Länder-/Regionen-ETFs
- Fokus z. B. nur Schweiz, Europa, USA oder Emerging Markets.
- Vorteil: gezieltes Investieren in sich entwickelnde oder stark perfomende Länder möglich, mitunter mit grösseren Wachstumschancen.
- Nachteil: Weniger breit gestreut als bei Welt-ETF’s → höheres Risiko bei Fremdwährungskursen.
- Beispiel: iShares MSCI Switzerland ETF.
- Fokus z. B. nur Schweiz, Europa, USA oder Emerging Markets.
- Sektor-ETFs
- Speziell für Branchen, wie beispielsweise Tech, Healthcare oder erneuerbare Energien.
- Vorteil: gezieltes Investieren in starke oder aufschwingende Branchen möglich.
- Nachteil: Weniger breit gestreut als bei Welt-ETF’s → höheres Risiko.
- Beispiel: iShares Global Clean Energy ETF.
- Eher für Fortgeschrittene, da sowohl Rendite wie auch Risiko höher sind. Trifft beispielsweise ein globales Ereignis einen bestimmten Sektor, hat das womöglich auf sämtliche im ETF gehaltenen Aktien Einfluss, im Positiven wie auch Negativen.
- Speziell für Branchen, wie beispielsweise Tech, Healthcare oder erneuerbare Energien.
💡 Tipp: Für Anfänger in der Schweiz sind Welt-ETFs meist die einfachste Lösung.
TER, Tracking-Differenz und Fondsvolumen verstehen
TER (Total Expense Ratio): Laufende Kosten pro Jahr, z. B. 0.20 %. Klingt klein, summiert sich aber über Jahre.
Tracking-Differenz: Unterschied zwischen Index-Performance und ETF-Performance. Manchmal schneidet ein ETF trotz höherer TER besser ab, weil er den Index effizienter nachbildet.
Fondsvolumen: Grösse des ETFs. Unter 100 Mio. CHF/USD besteht Risiko, dass der ETF wieder geschlossen wird. Besser sind grosse Fonds mit mehreren Milliarden Volumen.
💡 Tipp: Für Einsteiger: TER < 0.3 %, grosser Fonds & bekannte Anbieter wählen.
Beispiel-Portfolios für Einsteiger
One-ETF-Strategie („All-in-One“)
- 100 % in einen Welt-ETF (z. B. Vanguard FTSE All-World).
👉🏻 Einfach, breit gestreut, minimaler Aufwand.
Core (Basis) + Satellites (Beimischung)
- Core: 80–90 % in einen Welt-ETF (z. B. Vanguard FTSE All-World).
- Satellites: 10–20 % in Themen-ETFs (z. B. Schweizer Markt, Technologie, Emerging Markets).
👉🏻 Zusätzliche Anlage in persönliche Interessen oder lukrative Bereiche.
Schweiz + Welt kombiniert
- 80 % Welt-ETF
- 20 % Schweiz-ETF
👉🏻 Zusätzliche Anlage in Schweizer Unternehmen.
Gold kaufen Schweiz
Gold kaufen: Schweiz er/innen investieren in unsicheren Zeiten gerne in Anlagen wie Gold. Ist der Aktienmarkt unsicher, ist Gold meistens ein sicherer Hafen der an Wert gewinnt, so wie das im September/Oktober 2025 der Fall war, als der Goldpreis stark anstieg und einen Wert von CHF 3470 bzw. die 1’000 CHF Marke der Swisscanto Goldaktie knackte.
- x% – individuell bei Trends oder auch beliebig als längerfristige Anlage.
👉🏻 In Krisenzeiten setzen Anleger auf Gold, da es weniger Spekulation unterliegt und als Edelmetall verfügbar bleibt.
💡 Tipp: Für Einsteiger ist die One-ETF-Strategie zu Beginn völlig ausreichend.
ETF-Sparpläne in der Schweiz

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Automatisches Investieren: Geht das in der Schweiz?
In Deutschland oder den USA sind ETF-Sparpläne Standard – du richtest einen Dauerauftrag nach Wunsch ein und der Broker kauft automatisch.
In der Schweiz ist das (noch) selten. Die meisten Schweizer Broker (z. B. Swissquote, PostFinance) bieten keine echten automatischen ETF-Sparpläne an. Du musst also manuell kaufen.
Eine solche Option bietet jedoch seit kurzem YUH an, die Anfänger-freundliche App von Postfinance in Zusammenarbeit mit Swissquote. So kannst du z.B. monatlich automatisch CHF 500 investieren lassen ohne Terminplanung.
Praxisbeispiel mit manuellem Rebalancing
- Dauerauftrag auf’s Brokerkonto
Du richtest einen fixen Dauerauftrag von deinem Bankkonto ein (z. B. 500 CHF pro Monat). - Manueller Kauf
Einmal im Monat oder alle 2–3 Monate kaufst du selbst den gewünschten ETF.
Bei hohen Fix-Gebühren pro Trade lohnt es sich, alle 2–3 Monate 1’000–1’500 CHF zu investieren, statt monatlich 500 CHF (spart Kosten). - Rebalancing
Falls du mehrere ETFs hast (z. B. Welt-ETF + Schweiz-ETF), gleichst du das Verhältnis 1–2x pro Jahr an, damit es bei deiner Zielaufteilung bleibt.
So kannst du dir trotzdem eine Art „Sparplan“ selbst bauen – nur mit etwas mehr Eigenarbeit. Über Jahre wächst so dein Depot stetig – ganz nach dem Prinzip „Buy & Hold“ wie gleich erklärt wird.
Langfristige Strategie und Psychologie

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Buy & Hold vs. Market Timing
Buy & Hold: Du kaufst ETFs und behältst sie über Jahre oder Jahrzehnte. Die Idee: Märkte schwanken zwar, steigen aber langfristig. Wenig Stress, tiefe Kosten.
Market Timing: Du versuchst, den „richtigen Moment“ zum Kaufen oder Verkaufen zu finden. Klingt verlockend, klappt aber selbst bei Profis selten zuverlässig.
Risiken & Profit: Die verschiedenen Gebühren fürs An- & Verkaufen, Fehleinschätzungen beim Timing, die Zeit für’s Überwachen sowie der Druck & Stress können zu Fehlentscheidungen führen. Studien zeigen, dass 80-90% der Trader langfristig Verluste machen und die Buy&Hold-Strategie überlegen ist.
👉🏻 Für Einsteiger in der Schweiz ist Buy & Hold damit deutlich die bessere & entspanntere Strategie um langfristig Vermögen aufzubauen.
Umgang mit Krisen und Börsenschwankungen
An der Börse geht es auf und ab – manchmal auch heftig. Während Finanzkrisen oder Pandemien können die Kurse auch mal 30–40 % fallen.
Wichtig ist, nicht in Panik zu verkaufen. Wer während Krisen investiert bleibt, profitiert vom späteren Aufschwung. Und jeder Verkauf zu Krisenzeiten bedeutet höchstwahrscheinlich Verlust.
💡 Tipp: Automatisiert weiter investieren (z. B. mit deinem monatlichen Betrag). So kaufst du in Krisenzeiten sogar günstiger ein. Plus: Falls es das Budget erlaubt, extra Anteile dazu kaufen, für maximalen Gewinn.
Realistische Renditeerwartungen
Historisch betrachtet haben breit gestreute Aktienmärkte in den letzten 20 Jahren 6–8 % Rendite pro Jahr gebracht.
In der Schweiz gilt: Kapitalgewinne sind steuerfrei, Dividenden aber nicht. Deine Netto-Rendite hängt also auch von Steuern und Gebühren ab.
Kurzfristig kann es zwar immer mal starke ‚Verluste‘ geben – auf 10–20 Jahre sieht es meist deutlich besser aus. Ausserdem haben wir gelernt, dass Schwankungen normal sind.
Einsteiger sollten mit bis zu 5–7 % Rendite pro Jahr langfristig rechnen – nicht aber mit „schnellem Geld“.
Steuern & Deklaration in der Schweiz

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Wertschriftenverzeichnis korrekt ausfüllen
In der Steuererklärung musst du alle deine ETFs im Wertschriftenverzeichnis angeben.
Dafür gibt es die offizielle Datenbank ICTax der eidgenössischen Steuerverwaltung, wo fast alle gängigen ETFs mit ISIN oder Namen zu finden sind. Dort siehst du auch die steuerlich relevanten Dividenden.
Hier trägst du Anzahl Anteile, Kurswert (per 31.12.) und Erträge ein. Kapitalgewinne – also die Wertsteigerung deiner ETF-Anlage – bleiben hingegen steuerfrei.
Dividenden & Steueroptimierung
Dividenden sind in der Schweiz vollumfänglich als Einkommen zu versteuern. Bei den Dividenden handelt es sich um Ausschüttungen auf die Aktien in deinem ETF, die durch die Unternehmen meist viertel- bis halbjährlich ausbezahlt werden.
Bei US-Aktien im ETF wird automatisch die Quellensteuer (30%) abgezogen. Mit dem Formular W-8BEN reduziert sich das auf 15 %. Den Rest kannst du in der Steuererklärung (DA-1) zurückfordern.
💡 Tipp: Falls eine Dividenden-Strategie gewählt wird, auf ETFs mit Domizil in Irland oder Luxemburg setzen – diese sind steuerlich oft günstiger für Schweizer Anleger, da weniger Quellensteuern verloren gehen.
Deine Meinung ist gefragt
Welche Erfahrungen hast du selbst schon gemacht beim Einstieg in den Handel mit ETF und welche Fehler hättest du lieber vermieden? Teile deine Eindrücke mit uns und schreibs in die Kommentare!
Credits
Headerbild: Photo by Tima Miroshnichenko on Pexels

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